Termin: 26.08. - 04.09.2016.
Warum die Slovakei? Kennt erstmal kein Mensch ("Wooo wollt ihr hin???") und wird dauernd mit Slovenien verwechselt... eigentlich nur wegen einer Doku im Fernsehen über die Hohe Tatra, und Bratislava nur, weil es als Zwischenstopp an der Strecke liegt und mein Onkel meinte, die Stadt ist sehenswert. Mineralien waren diesmal kein Thema. Lassen wir uns überraschen...

Die Reiseroute:

St. Augustin
Thürnhofen (Mitreisenden abholen)
Bratislava (Ziel 1)
Tatranska Lomnica (Ziel 2)
Zilina u Kladna in Tschechien (Zwischenstop zur Übernachtung)
Oberkotzau (Besuch Mineraliensammler)
Thürnhofen (Mitreisenden wieder absetzen)
Sankt Augustin

Inklusive Fahrten vor Ort eine knackige 3000 km-Runde! Aber die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs sollte unter Beweis gestellt werden :-)





Ankunft in Bratislava

Dieses Verkehrsschild trägt eher zur Verwirrung bei...
...aber mit Navi ist Fahren hier überhaupt kein Problem.

Samstag abend nach 650 km im unklimatisierten 79er Kadett sind wir im (vorgebuchten) Hotel geblieben, welches ca. 2 km von der Altstadt entfernt war und ein sehr gutes Restaurant hatte.
Wir hatten nur Sonntag und noch eine kurze Zeit am Montagmorgen, um die Stadt zu besichtigen - das reicht nur für einen groben Überblick...





In Bratislava unterwegs...

Am Sonntag haben wir die Stadt bei perfektem, nicht zu heißem Sommerwetter zu Fuß erkundet.





In Bratislava unterwegs...

Diverse moderne und alte Gemäuer nebeneinander.





An der Donau

Bratislava ist Ziel von Flußkreuzfahrten. Es gibt eine schöne Promenade, im Hintergrund ist die moderne Brücke mit einem der Wahrzeichen der Stadt, dem "UFO".





Die Pressburg

Sie gab der Stadt ihren deutschen Namen und thront auf einem kleinem Hügel nicht weit von der Donau und dem Stadtzentrum entfernt.





Die Pressburg

Man hat einen schönen Blick auf die Donau und die Stadt.





Das UFO

Am nächsten Tag (siehe weiter unten) waren wir auch kurz drin. Die Auffahrt mit dem Aufzug kostet 6,50 Euro, außer man hat einen Platz im Restaurant reserviert. Parkplätze sind direkt unter der Brücke, es wird schnell voll dort.
Die Aussicht ist fantastisch, die (internationale) Küche haben wir mangels Zeit nicht ausprobiert. Es muss sich aber lohnen...





Die Pressburg

Oben an der Burg gibt es gepflegte Parkanlagen. Alles ist herausgeputzt und extrem sauber. Was für ein Traumwetter hier...





Die Pressburg

Noch einmal der Blick über die Stadt.





Unterwegs in der Stadt...

Eine schöne breite Allee, mit Wasserbecken in der Mitte und vielen Restaurants an den Seiten. Hier kann man sehr gut bei einem blonden (svetly) oder schwarzen (tmave) Bierchen (pivo) verweilen....





Unterwegs in der Stadt...

Einer der Hauptplätze, vor dem Nationaltheater.





Unterwegs in der Stadt...

Eine Kuriosität: Der "Man at work". Er hat ein eigenes Verkehrsschild bekommen weil er schon öfters angefahren und beschädigt wurde...





Unterwegs in der Stadt...

Die Gebäude aus der k&k-Zeit erinnern zum Teil sehr an Wien.





Unterwegs in der Stadt...

Blick auf den Michaelerturm. Die Altstadt ist belebt und hat italieniches Flair. Spätestens hier fällt die absolute Sauberkeit in der Stadt auf: Kein Müll, nichts liegt herum.





Im UFO

Blick auf Burg, Altstadt und Fernsehturm ganz im Hintergrund.





Im UFO

Die andere Seite: Schlafstadt Petržalka mit vielen großen Wohnblocks - aber immerhin farblich aufgehübscht, und es macht einen gepflegten Eindruck.





Im UFO

Der letzte Donaublick...und wir verabschieden uns Richtung Tatranska Lomnica.
Über die slowakischen Autobahnen zu fahren ist ein Genuß; es wird mit zunehmender Entfernung von Bratislava schnell leer, die Landschaft ist abwechslungsreich, es ist schön kurvig und hügelig und die Strassen sind in gutem bis sehr gutem Zustand.
Die Raskplätze sind pieksauber und hatten alle einen super Kaffee wie in Italien!
Die Autobahnvignette kostet 10 Euro für 10 Tage / 14 Euro für 30 Tage und kann online gekauft werden. Da kann man sich wirklich nicht beschweren. Man gibt dabei nur sein Kennzeichen und den Beginn der Gültigkeit an - das war es. Kein störendes Kleberle im Fenster.
Das Wetter war an diesem Tag bewölkt bis bedeckt aber trocken - perfekt für einen weiteren Fahr-Tag.





Tatranska Lomnica

Unsere Unterkunft: Penzión Jesenský - eine alte ungarische Adelsvilla (Ende 19. Jahrhundert). Die Zimmer sind ohne Schnickschnack, sauber, und es gibt ein gutes Frühstück. Dass es keinen Fernseher gibt, stört nicht wirklich.
Sehr gute Lage: Man geht 5 min zur Seilbahnstation, zum Bahnhof oder Supermarkt und braucht sein Auto nicht mehr. Und es ist absolut ruhig.
Vorne unser Reisegefährt - es hat auf der gesamten Tour keine Schwächen gezeigt!





Auf dem Chopok

Wir sind am ersten Tag zuerst in die Niedere Tatra nach Demänova Dolina gefahren, weil es ziemlich bewölkt war und man die höheren Berge nicht sehen konnte. Hier gibt es eine Eishöhle zu besichtigen. So richtig spektakulär war es nicht - die Tropfsteinbildungen habe ich schon deutlich schöner gesehen, und das Eis war in Form eines komplett durchgefrorenen Teiches ganz unten zu sehen. Vielleicht ist es in der kälteren Jahreszeit besser, mit interessanteren Eisgebilden.
Aber kalt war es - wer hier mit kurzen Shorts unterwegs war, hatte keine gute Zeit.
Dann in Jasna am Talende mit der Seilbahn rauf auf den Chopok, den zweithöchsten Gipfel der Niederen Tatra - leider nur Nebel oben (der sich aber verflüchtigte als wir gerade wieder nach unten gefahren waren). Der Drache als Metallskulptur ist das Wahrzeichen des Berges - Temperatur trotzdem nur 6 Grad.
Bei gutem Wetter kann man in beide Richtungen über den Hauptkamm entlang wandern - mit spektakulärer Aussicht.





Auf dem Chopok

An der Mittelstation war die Sicht besser...





Zurück nach Tatranská Lomnica

Inzwischen war es aufgeklart und man konnte im späten Nachmittagslicht tolle Bilder in der Ebene zwischen Niederer und Hoher Tatra machen. Das ist Sommerwetter vom Feinsten!





Zurück nach Tatranská Lomnica

Die Straße führt entlang der Hohen Tatra und steigt allmählich bis auf ca. 1300 m an.





Zurück nach Tatranská Lomnica

Immer wieder gibt es tolle Ausblicke in die weite Ebene zwischen Hoher und Niederer Tatra...





Zurück nach Tatranská Lomnica

...denn im Jahr 2004 hat ein Orkan große Waldflächen zerstört - und was an Fichten übrig blieb, hat dann der Borkenkäfer befallen.
Jetzt wächst aber statt des monotonen Fichtenwalds wieder Mischwald heran, und teilweise hat man das Gefühl in Kanada zu sein.
Die weißen Stecken sind die Oberleitung der Tatra-Bahn, welche die Hauptorte Tatranská Lomnica und Štrbské Pleso verbindet, mit einem Abzweig in die Ebene bis nach Poprad.





Um und auf den Lomnický štit (Lomnitzer Spitze)

2. Tag morgens: Noch hüllt Frühnebel unser Ziel ein, aber der wird sich schnell lichten.
Die Kabinenbahn führt von Tatranská Lomnica zunächst zur Zwischenstation Štart und (nach Umstieg) weiter zum Skalnaté pleso (Steinbachsee) auf ca. 1750 m.





Um und auf den Lomnický štit (Lomnitzer Spitze)

Von dort aus mit einem herrlich alten, langsamen (weil nicht kuppelbaren) 2er Sessellift auf den Lomnický sedlo (links im Bild) in 2190 m.





Weite...

Immer wieder faszinierend: Die hohen Berge stehen ohne Vorgebirge direkt aus der Ebene heraus. Ausblick wie aus dem Flugzeug!





Noch mehr Weite...

...bei absolutem Traumwetter. Solche Tage gibt es nicht oft im Jahr. In der Bildmitte der Skalnaté pleso (Steinbachsee) mit der Seilbahnstation, Tatranska Lomnicá liegt rechts oberhalb.





Am Lomnické Sedlo (Lomnitzer Sattel)

Oben gibt es einen kurzen Weg am Kamm entlang bis zum Aussichtspunkt Lomnická Veža auf 2214 m.





Auf dem Lomnický štit (Lomnitzer Spitze)

Später am Nachmittag dann ganz nach oben: Die kleine Gondel nimmt nur 12 Personen auf und fährt alle 20 Minuten.
Man sieht: Es gibt hier oben nicht viel Platz. Deshalb darf man auch nur 50 min. auf dem Gipfel bleiben.
Tickets für die Seilbahn können online bis zu 7 Tage vorreserviert werden. Dann kam erstmal der Schock: Die nächsten 7 Tage waren schon ausgebucht (Ferienzeit)! Allerdings sind online nur Fahrten zwischen 10 und 14 Uhr reservierbar - die Bahn fährt aber von Juni bis August von 9:00 - 18:00. Also frühmorgens um 8:00 zur Station gehen und ein Ticket reservieren. Das klappt dann zumindest für den nächsten Tag.
Preis: ca. 45 Euro pro Person. Wer schon mal auf die Zugspitze oder gar das Jungfraujoch in der Schweiz gefahren ist, weiß dass das vergleichsweise günstig ist.





Auf dem Lomnický štit (Lomnitzer Spitze)

Die Aussicht vom zweithöchsten Gipfel des "kleinsten Hochgebirges der Welt" ist in jede Richtung grandios.





Auf dem Lomnický štit (Lomnitzer Spitze)

Blick auf die Belianske Tatry (Beler Kalkalpen) mit dem markanten 3er-Gipfel.





Auf dem Lomnický štit (Lomnitzer Spitze)

Wir hatten eine Gondel um 16:00 reserviert. Da die Zeitzone die gleiche ist wie zuhause, wir aber ca. 1000 km weiter östlich sind, geht die Sonne hier eine knappe Stunde früher auf und unter. Und das Licht am späten Nachmittag ist zum Fotografieren einfach klasse.





Auf dem Lomnický štit (Lomnitzer Spitze)

Sieht schlimmer aus als es ist - aber nichts für Leute mit Höhenangst.





Auf dem Lomnický štit (Lomnitzer Spitze)

...auch die Gondel nicht. Sie hängt frei ohne Stütze zwischen Tal- und Bergstation durch.





Bahnhof Tatranská Lomnica

Auch Eisenbahnfreunde kommen auf ihre Kosten: Hier ein kleiner Schienenbus der Elektrischen Tatrabahn. Sie verbindet Tatranská Lomnica über den "Knotenpunkt" Starý Smokovec mit dem Hauptort Strbske Pleso sowie Poprad. Tagesticket 4 Euro.





Bahnhof Starý Smokvec

Hier ein etwas älterer Triebwagen im Bahnhof Starý Smokvec.





Bahnhof Starý Smokvec

Hier die modernen größeren Triebwagen im 2er Verbund, die meist alle 30 min. fahren. Sie können zu Stoßzeiten trotzdem reichlich voll werden...





Bahnhof Starý Smokvec

Einen derart sauberen und gepflegten Bahnhof muss man bei uns erstmal finden...




Fazit:

Wir wollen auf jeden Fall wiederkommen! Es gibt noch viel zu sehen, z.B. die Zipser Burg, Košice im Osten soll sehr schön sein, Banská Štiavnica (Schemnitz) für Bergbau- und Mineralien-Interessierte...usw.usw. Die weite Fahrt kann mit einem Flug z.B. nach Wien wesentlich abgekürzt werden. von dort aus sind es noch 30 km bis Bratislava.

Unsere Unterkünfte:

  • Hotel Matyšak
    3-Sterne Hotel in Bratislava, ca. 20 min zu Fuß zur Altstadt, sehr gutes Restaurant, eigener Parkplatz. Zimmer sauber und mit großem Fernseher und Minibar. Gutes Frühstück. Ideal um die Stadt von hier aus zu erkunden. Das Hotel hat einen der größten historischen Weinkeller der Slowakei.

  • Penzión Jesenský
    Sehr gute Lage in Tatranská Lomnica, Seilbahnstation, Bahnhof, Supermarkt und Restaurants alle in 5-10 min zu Fuß erreichbar. Kein Verkehrslärm. Zimmer eher einfach aber sauber. Sehr gutes Frühstück mit lokaler Wurst und Käse! Das ist es, was man in den Bergen braucht.
    Restauranttipp: Stara Mama am Bahnhof.

  • Penzión Žilina
    Liegt gut an der Strecke nahe Kladno bei Prag, da wir über Tschechien zurückgefahren sind. Die Etappe ist sonst zu lang, wegen vieler Landstrassen zieht es sich. Eine eher einfache, zweckmäßige Herberge für umgerechnet 24 Euro.
    Tipp: Hier den Tatar mit geröstetem Brot probieren!


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